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 Wir sind dann mal im Garten...

 

…wenn wir jetzt durch den vielleicht schneebedeckten Wintergarten laufen wird uns bewusst, wie schnell das Jahr 2021 vorüber gegangen ist. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir mit unserer Begeisterung für unsere Gärten und Obstwiesen zu jeder Zeit Orte und Themen finden können, die uns Ruhe und Ausgleich schenken. Im Garten können wir unsere Gedanken schweifen lassen, neue Ideen finden und den Kreislauf der Natur beobachten, der uns daran erinnert, dass auch turbulente Zeiten irgendwann vorbei sein werden. Genießen Sie die Zeit im winterlichen Garten und erfreuen Sie sich z.B. an den zarten Blüten der Christrose: Wenn im Winter alles in Kälte erstarrt, trotzt sie den widrigen Umständen.

 

Für Ihre konstruktive Zusammenarbeit, für Ihren Einsatz, Ihr Engagement und für Ihre treue Unterstützung möchten wir uns herzlich bedanken. Auch wenn vieles immer noch nicht so ist wie wir es uns wünschen, wollen wir doch hoffnungsvoll nach vorne blicken. Für das neue Jahr wünschen wir Ihnen Glück, Zufriedenheit und vor allem Gesundheit.

 

Mit winterlichen Grüßen

 

                          Ihre                                                                                               Ihr

                          Sigrid Erhardt                                                                             Rolf Heinzelmann

Zaubernuss

 

Auch die Zaubernuss (Hamamelis) bringt mitten im Winter ungewöhnlich fadenförmige Blüten hervor, während die meisten Pflanzen des Gartens noch im tiefen Winterschlaf liegen. Wenn der Rest des Gartens grau und weiß erscheint, leuchten ihre Blüten in starken gelben oder orangeroten Tönen.

Bei frostigen Temperaturen rollen sich die fadenförmigen Blüten zusammen und können bis zu minus zehn Grad Celsius überstehen. Manche Sorten verströmen sogar einen zarten Blumenduft. Im Englischen werden sie übrigens  "Witch Hazel" (Hexenhasel) genannt, da die Sträucher - abgesehen von den ungewöhnlichen Blüten - einem Haselstrauch ähneln. Botanisch sind sie allerdings nicht miteinander verwandt.

 

Die Hybrid-Zaubernuss (Hamamelis x intermedia) ist eine Kreuzung der Arten Hamamelis mollis und Hamamelis japonica und ist häufig im Ziergarten zu finden. Als Standort eignen sich lockere, leicht saure Böden mit guter Wasser- und Luftführung, schwere und vernässende Böden sind für die Zaubernuss-Art nicht geeignet. Ideal ist eine leichte Mulchschicht im Wurzelbereich. Die Hybrid-Zaubernuss öffnet Ihre Blüten teilweise bereits im Dezember oder Januar vor dem Blattaustrieb.

Bei allen Zaubernuss-Arten sollte man die Schere besser ganz weglassen, da sie sich aus der Basis so gut wie nicht verjüngen und eine geringe Regenerationsfähigkeit aus dem alten Holz besitzen. Auch die Blüten sind optisch am reizvollsten ohne Schnitt und nehmen so von Jahr zu Jahr an Fülle zu.

So bleibt die Blühwilligkeit der Sträucher auch ohne regelmäßigen Schnitt mehrere Jahre erhalten und die Verzweigungen und Jungtriebbildung finden kontinuierlich statt.

15. Landesweite Streuobstpflegetage

 

Im Monat März schneiden die teilnehmenden Obst- und Gartenbauvereine und viele LOGL-Geprüfte Obst- und Gartenfachwarte ehrenamtlich Streuobstbäume und melden sie anschließend dem LOGL im Rahmen der Aktion "Landesweite Streuobstpflegetage".

 

Im März 2022 ruft der LOGL die 15. Landesweiten Streuobsttage aus und freut sich über viele TeilnehmerInnen. Besonderes auch die Sanierung älterer Obstbäume steht bei der landesweiten Aktion im Vordergrund. Altbestände können durch einen Erneuerungsschnitt wieder vitalisiert und Ihre Lebensdauer und somit auch ihr ökologischer Wert verlängert werden. Ein Schwerpunkt wird aktuell besonders auch auf die Mistelentfernung gelegt. Gerade in ungepflegten Altbeständen ist ein zunehmender Mistelbesatz zu beklagen. Die Entfernung von Misteln, die den Obstbaum zusätzlich schwächen, ist ein unbedingtes Muss!

 

Die Auftaktveranstaltung ist für den 5.03.2022 geplant mit Pflanzung der Streuobstsorte des Jahres 2022 „Ersinger Frühzwetschge“ in Ersingen (Enzkreis).

Weitere Informationen und die Rückmeldeformulare finden Sie im Frühjahr auf unserer Homepage.

Landesweite Streuobstpflegetage 2021

Foto-Kollage: Fachwarte Aalen

Laubholzmistel 

In Obstwiesen, vor allem in ungepflegten Altbeständen, wird der Halbschmarotzer zunehmend zum Problem. Über Jahre hat man den Mistelbefall zunächst unterschätzt und war der Meinung, dass diese unter Naturschutz stünde. Heimische Misteln sind nach Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung (wie auch nach Landesrecht) allerdings nicht besonders geschützt. Im Rahmen der Schnittmaßnahmen in Streuobstwiesen können und sollten diese daher grundsätzlich entfernt werden. 
Die Laubholzmistel ist zweihäusig, es gibt also rein weibliche und rein männliche Pflanzen. Das bedeutet, dass die beerentragenden Exemplare immer weiblich sind. Um die Ausbreitung deutlich einzudämmen, sollten befallene Obstbäume durch gezielte Schnittmaßnahmen von den Misteln befreit werden.  Diese Maßnahmen machen aber langfristig nur Sinn, wenn der Obstwiesen(alt)bestand regelmäßig fachgerecht geschnitten wird. Führt man die Baumpflege regelmäßig durch, kann verhindert werden, dass Früchte (Beeren) entstehen und so eine Samenausbreitung stattfindet.
Vögel sind die Verbreiter der Samen, die durch ihre Klebrigkeit an den Schnäbeln der Vögel anhaften. Diese streifen die Samen dann wieder an den Zweigen der zukünftigen Wirtsbäume ab oder scheiden diese durch den Kot aus.

Die Samen keimen aus und dringen nach und nach in das Zellgewebe des Wirtes ein und zapfen dann die Leitungsbahnen an. Die Mistel bildet zunächst Wurzelorgane in der Rinde des Wirtes, von denen dann ausgehend Saugorgane (Haustorien) im Holzkörper den Anschluss an die Gefäße der Wirtspflanze suchen. Die Mistel transpiriert im Vergleich zum Obstbaum deutlich stärker und steigert dadurch ihre Saugleistung. Dabei nimmt sie neben Wasser und Nährstoffen auch Kohlenhydrate und Aminosäuren (Assimilate) von ihrem Wirt auf, obwohl sie über das Blattgrün auch selbst assimilieren kann. Die immergrünen Misteln assimilieren auch nach dem Laubfall des Obstbaumes weiter und haben so einen weiteren Wettbewerbsvorteil, zudem beginnt die Mistel im Frühjahr zeitiger mit dem Wachstum. Die Haustorien reichen, ausgehend von ihrer Infektion gut 30 cm in beide Richtungen des Astes.
Will man Misteln restlos entfernen, muss man daher zur Sicherheit auf jeden Fall 20- 30 cm ins unbefallene Holz zurückschneiden. Man kommt so um einen radikalen Rückschnitt ins Starkholz nicht herum. Je nach Vitalität des Baumes wird eine solche Maßnahme besser oder schlechter vertragen. Auch kann der Kronenaufbau mit Leitästen und Stammverlängerung nicht komplett ignoriert werden.
Bei starkem Befall älterer und stark geschwächter Bäume ist auch eine komplette Rodung zu erwägen um die Verbreitung zu reduzieren.

Es macht Sinn auch im Sommer (während der Vegetationsphase) immer wieder Misteln oberflächlich wegzuschneiden und Neutriebe auszubrechen, um diese längerfristig durch Verlust von Assimilationsfläche zu schwächen. Die Misteln schaden dem Obstbaum nicht nur durch das Anzapfen der Leitungsbahnen, sondern nehmen ihm auch viel Licht weg. Verbleiben nach dem Entfernen der Misteln, wie häufig der Fall, noch Haustorien im Holz des Wirtes, wird es von da aus wieder viele Neutriebe geben. Aber zumindest wird die Samenverbreitung der Mistel reduziert. Man wird so nicht umhin kommen regelmäßig Mistelneuaustriebe zu entfernen und ansonsten dem Obstbaum die nötige Pflege zukommen zu lassen, um die Triebkraft des befallenen Baumes nachhaltig zu fördern. 

Auch wenn man propagiert, dass ein jährlicher Schnitt in Obstwiesen nicht zwingend notwendig erscheint, wird man das in mit Misteln befallenen Beständen überdenken müssen.
Man gibt den Misteln ansonsten die Gelegenheit, weiter die Bäume zu besiedeln und sich stark zu verbreiten. 

Fotos: R. Heinzelmann

Reisighaufen nicht mehr bewegen

 

Aus anfallendem Baum-, Strauch – und Heckenschnitt kann ein Reisighaufen aufgeschichtet werden. Dieser ist ein vielseitiger und willkommener Lebensraum für zahlreiche Tiere. 
Unter dem trockenen Reisighaufen finden viele Vögel, Kleinsäuger, Amphibien, Insekten und Spinnen eine Unterschlupfmöglichkeit, ein Winterquartier oder ein Versteck. Erdkröten, Eidechse, Igel, aber auch Vögel, wie Zaunkönig und Rotkehlchen, nutzen den Reisighaufen gerne als Nest oder Rückzugsort. Auf keinen Fall darf der Reisighaufen jetzt noch bewegt werden, da die Wintergäste bereits ihr Schutzquartier aufgesucht haben und sich in Winterruhe befinden.

Foto: E. Grubmiller

Frostrisse am Stamm vermeiden

Diese Spannungsrisse entstehen dann, wenn nach kalten Frostnächten Tage mit starker Sonneneinstrahlung folgen. Die großen Temperaturunterschiede am Stamm führen, besonders an exponierten Südlagen, dann zu diesen Frostrissen, die Eintrittspforten für verschiedene Krankheiten darstellen und den Baum schwächen. 
Jüngere Obstbäume, die noch keine richtige Borke ausgebildet haben, sind dabei besonders gefährdet. 
Um Spannungsrisse möglichst zu vermeiden, wird der Stamm mit einem Weißanstrich versehen. 
Die weiße Farbe reflektiert das Sonnenlicht und verringert so die Erwärmung des Stammes bzw. die extremen Temperaturunterschiede. Der Weißanstrich sollte jetzt aufgetragen werden, da die Spannungsrisse oft im Januar und Februar auftreten. Geeignet sind fertige Produkte aus dem Handel, man kann den Anstrich aber auch selbst herstellen. Rezepte auf Basis von Algenkalk, Löschkalk, Kalkhydrat und Branntkalk mit den unterschiedlichsten Zusätzen sind im Internet zu finden. Die Haltbarkeit ist allerdings geringer als bei den Fertigprodukten und der Schutz muss immer wieder erneuert werden. Beim Einsatz von Branntkalk ist generell größte Vorsicht geboten!
Wenn dem Weißanstrich etwas Quarzsand beigemischt wird, bewirkt das einen gewissen Verbissschutz. Wo keine Einfriedung vor Wildverbiss vorhanden ist, sollte der Stamm des Jungbaumes auf jeden Fall mit Maschendraht (Drahthose) geschützt werden. 

Streuobstsorte des Jahres 2022

 

Die Ersinger Frühzwetschge ist eine frühreife, geschmacklich gute Zwetschge, die sich für den Selbstversorgeranbau eignet. Sie stammt aus dem badischen Ersingen bei Pforzheim und wurde erstmals 1896 in Baden-Baden präsentiert. Sie kommt auch heute noch in der Region um Pforzheim häufig vor.

 

Weitere Namen:

Ahlbacher Frühzwetschge, Weißentaler Frühzwetschge, Eisentäler Frühzwetschge, Gerber Frühzwetschge, Goldquelle, Wiesenthäler, Early Blue (USA).

 

Herkunft:

Zufallssämling aus dem badischen Ersingen bei Pforzheim, der erstmals 1896 auf einer Obstausstellung in Baden-Baden präsentiert wurde. Anbau seit ca. 1930.

 

Baum:

Starkwachsend mit breiter, pyramidaler bis kugeliger Krone, relativ langes, hängendes Fruchtholz. Jahrestriebe im oberen Drittel deutlich behaart, Blüte mittelfrüh. Hellgelbes Laub. Ertragreich, Alternanzneigung. Scharkatolerante Sorte, neigt in feuchten Jahren zu Fäulnis. Sonniger bis halbschattiger Standort, auf humosem Boden.

 

Pflückreife/Frucht:

Reife stark folgernd Mitte Juli bis August, mehrmaliges Durchpflücken. Rötlich- bis dunkelviolette Färbung. Mittelgroße, länglich ovale Frucht, schwach bereift, gelbgrünes, relativ weiches Fruchtfleisch, saftig, angenehm würziger und säuerlich erfrischender Geschmack. Wenig transportfähig.

 

Verwendung:

Zum Frischverzehr, Kompott, Mus und Marmelade.

 

Text: Rolf Heinzelmann, LOGL 

Fotos: Bernhard Reisch.

 

Literaturangaben:

Hartmann, W.: Farbatlas Alte Obstsorten, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2015.

Bei Bedarf ist über den LOGL ein digitales Bild zu beziehen.

 

Fotos: B. Reisch

LOGL-Obst & Garten Kalender 2022

 

Der LOGL-Obst&Garten Kalender 2022 exklusiv für LOGL-Mitglieder und Obst&Garten-Leser kann mit dem Bestell-Coupon (siehe unten) direkt beim Verlag Eugen Ulmer bestellt werden oder per Email unter:

 

E-Mail: ulmer@bertelsmann.de

Bitte geben Sie bei Bestellung das Aktionskennzeichen: 234134 an.

 

Einzelexemplar: € 7,95 + € 1,55 Porto

 

Sammelbestellung:

ab   5 Ex.    € 7,95 pro Kalender, portofrei

ab 10 Ex.   € 7,95 pro Kalender + 1 Gratisexemplar, portofrei

 

Informationen zu sonstigen Terminen rund um die Gartenschauen und bezüglich Kartenvergünstigungen für LOGL-Mitglieder erhalten Sie nach der Winterpause.

Vorläufige Termine 2022

Alle Termine unter Vorbehalt / Änderungen möglich

Änderung der Coronaverordnung in BW zum 20. Dezember

 

Zum 20. Dezember wurde die Corona-Verordnung in Baden-Württemberg erneut geändert.

Alle Änderungen auf einen Blick finden Sie unten (Stand 17.12.2021)

 

Für Schnittkurse (siehe Bereich "außerschulische Bildung") gelten weiterhin die bereits mitgeteilten Zugangsregelungen, derzeit 2G+:

 

2G+: Zutritt für geimpfte oder genesene Personen nur mit negativem Schnell- oder PCR-Test, falls die
Impfung oder Infektion länger als 6 Monate zurückliegt. Genesene/geimpfte Personen, die ihre
Auffrischimpfung („Booster“) erhalten haben, sind von der Testpflicht ausgenommen. Alle Nachweise müssen mit einem Ausweisdokument abgeglichen werden und elektronisch überprüft werden

(CovPassCheck-App).

 

Achtung: Kinder und Jugendliche sind währen der Ferien bei Veranstaltungen nicht mehr von der Testpflicht ausgenommen und müssen ebenfalls entsprechend getestet werden.

 

Bundesweite Corona-Regeln vom 22. Dezember:

Ab dem 28. Dezember 2021 dürfen bei privaten Treffen maximal nur noch zehn geimpfte oder genesene Personen teilnehmen. Das gilt sowohl im Innen- als auch im Außenbereich! Kinder unter einem Alter von 14 Jahren sollen davon nicht betroffen sein.Sobald eine ungeimpfte Person an der Zusammenkunft teilnimmt, ist das Treffen auf den eigenen Haushalt und zwei weitere Personen aus einem weiteren Haushalt beschränkt.

 

Bitte informieren Sie sich regelmäßig, ob auf Grund der angespannten Coronasituation bundesweit weitere Verschäfrfungen der Maßnahmen ausgesprochen werden oder die Verordnung in BW auf Grund der aktuellen Entwicklungen erneut angepasst wird. Wir teilen Ihnen entsprechende Änderungen wieder nach der Winterpause mit.

Winterpause

 

Die LOGL-Geschäftsstelle ist vom 23.12.2021 bis einschließlich 10.01.2022 geschlossen.

Ab dem 11.01. sind wir wieder für Sie da.

https://www.logl-bw.de

 

Rolf Heinzelmann


Landesverband für
Obstbau, Garten und Landschaft
Baden-Württemberg e.V. (LOGL)
Malersbuckel 11
71263 Weil der Stadt

info@logl-bw.de
www.logl-bw.de

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